Dieser Bericht beschreibt meine ersten Erfahrungen mit dem neuen Sony Objektiv SEL 50 F1.8 OSS. Bis heute hat Sony Schwierigkeiten das Objektiv flächendeckend in ausreichender Stückzahl anzubieten und so gibt es vergleichsweise wenig Material, das mit dieser Linse erstellt worden ist. Ich möchte hier keinen wissenschaftlichen Test durchführen, sondern vielmehr auf die ersten Eindrücke eingehen, die ich mit dieser Linse sammeln konnte. Bestellt habe ich sie via Amazon.de, per Zufall entdeckte ich, dass das Objektiv noch 3 x auf Lager war und bestellte es umgehend. Grade in diesem Moment befinden sich wieder 11 weitere Linsen auf Lager, dies ist aber bisher die Ausnahme und im Regelfall muss man lange nach dem Objektiv suchen.
Der erste Eindruck
Das Objektiv kommt gut verpackt in einem recht kleinen Karton nach Hause. Auch bei dieser Linse bietet Sony nach einer Online-Registrierung 2 Jahre Garantie an. Im Karton befinden sich, neben dem Objektiv und einer recht üppigen Gegenlichtblende, noch ein kleines Handbuch, sowie die üblichen Garantiezettelchen. Das Objektiv kommt wertig daher und ist in den äußeren Abmaßen mit der 18-55er Kitlinse zu vergleichen. Montiert ist die NEX Cam also keinesfalls mehr „innentaschentauglich“. Eine Tasche oder einen Köcher vermisst man im Paket, aber damit habe ich auch zugegebenermaßen nicht gerechnet.
Erste Fotoerfahrungen
Vor den ersten Fotos und Erfahrungen war ich sehr gespannt, wie sich der verbaute Bildstabilisator machen würde. Schließlich ist diese Linse bereits meine Vierte mit 50 mm Brennweite, aber die Erste für den E-Mount und mit Bildstabilisator, von Sony OSS („optical steady shot“) genannt. Bis dato nutzte ich an meiner Sony NEX 5N per Adapter das Canon FD 50 mm, welches bereits bei offener Blende eine hervorragende Bildschärfe an den Tag legt. Der 1,5er Crop an der Sony sorgt allerdings für eine effektive Brennweite von 75 mm, bei der das Filmen aus der Hand für unschöne „Zitteraufnahmen“ sorgt (vielleicht bin ich auch einfach nur zu unruhig). Im Bereich Video versprach ich ich mir also die wesentlichen Vorteile der SEL5018. Doch zunächst einige Fotobeispiele, die zeigen, dass die Sony Linse bei offener Blende immer noch scharf zeichnet und sich zur Zeit bei mir als Dauerlösung an der NEX etabliert.
Die folgende Fotos zeigen einige Bilder aus dem Alltag und stellen, wie eingangs erwähnt, keinen wissenschaftlichen Test dar. Sie vermitteln aber hoffentlich einen ersten Eindruck der Abbildungsleistung. Aus diesem Grund befinden sich auch einige Crop Bilder in der Gallery. Daten der Bilder befinden sich unter dem jeweiligen Foto.
Bilder aus der Sony NEX 5N mit SEL5018 OSS
Es zeigt sich, dass das SEL5018 auch bei offener Blende durchaus in der Lage ist scharfe Bilder abzuliefern. Der Bildstabilisator ist hier eine gute Hilfe und kann in gewissen Lowlight-Situationen dafür sorgen, dass man auch bei einem Shutter von 1/30 noch scharfe Bilder schießen kann (der Eine oder Andere hat vielleicht eine ruhigere Hand und kann auch noch in Richtung 1/20 gehen).
Ein weiterer Vorteil gegenüber meiner bisherigen Adapterlösung ist, dass ich sämtliche Automatiken der Kamera wieder nutzen kann. Trotz Focus Peaking in der NEX 5N, wünschte ich mir schon häufiger wieder den Autofocus für Fotos zurück. Mit der SEL5018 kann man diesen wieder nutzen und er verrichtet, wie erwartet, einen guten Dienst. Wie auch bei der Kit Linse, ist der AF der SEL5018 mehr oder weniger lautlos, lediglich in einigen Situationen mit wenig Licht öffnet die Blende der Linse, um für mehr Licht auf dem Sensor zu sorgen. Dies ist dann hörbar. Insgesamt liefert das Objektiv aber eine sehr gute Abbildungsleistung und ist wesentlich schärfer als die beiliegende Kitlinse der Sony NEX 5n.
SEL5018 OSS und die Videos
Der für mich noch spannendere Part ist natürlich der Einsatz bei bewegten Bildern an der Sony NEX 5n. Wie bereits erwähnt, hoffte ich auf ein wesentlich ruhigeres Gesamtbild der Videoaufnahmen, ohne die bei mir häufig vorkommenden zitternden Aufnahmen. Vorweg: Der OSS der Linse ist hier in der Lage die zittrigen Bewegungen in ein gleichmäßiges „Schwingen“ zu wandeln. Für mich ist diese Art von Bildbewegung wesentlich angenehmer zu betrachten. Darüber hinaus lässt sich eine solche Bewegung auch besser in der Post „glätten“. Am vergangenen Sonntag hatte ich die Gelegenheit das Objektiv und die Sony bei einem kleinen Auftrag einzusetzen. Kremer und Konsorten initiierten erneut eine Eröffnungsshow bei IMOTEX in Neuss. Dieses Event wurde von mir mit Hilfe der Sony NEX 5N, sowie der SEL5018 OSS festgehalten. Bei diesem Job kam noch das Shoulder Rig zum Einsatz, welches in Verbindung mit der Bildstabilisierung für sehr ruhige Bilder sorgte.
Dank AF, Face Detection und OSS konnte ich so häufiger die Kamera im „Point n‘ Shoot“ Modus betreiben und „einfach draufhalten“. Trotz häufig hektischer Situationen saß der Focus bei Blenden im Bereich von 2.0-4.0 bei fast jeder Aufnahme sehr gut. So etwas wäre mit einer Adapterlösung unmöglich gewesen. Das folgende Video zeigt einige erste Bilder aus dem Job, sowie weitere Aufnahmen, die ich aus der Hand mit der Sony SEL5018 geschossen habe.
Beispielvideo – Sony SEL5018 OSS
Fazit
Bei der Sony SEL5018 OSS handelt es sich um eine Linse, die sehr gut verarbeitet ist und für meinen Geschmack hervorragende Ergebnisse abliefert. Bei offener Blende bereits schon scharf, liefert sich leicht abgeblendet noch bessere Ergebnisse. Insbesondere für Videos ist das Objektiv eine Bereicherung, da es dank OSS für ruhigere Bilder sorgt, die ästhetisch anzuschauen sind. Für rund 300 Euro erhält man beim Kauf ein Objektiv, dass ich ohne Bedenken empfehlen kann. Jedoch sollte man sich vor dem Kauf bewusst machen, dass die effektiven 75 mm nicht für jede Fotosituation geeignet sind.
Hey, super Dank für den unwissenschaftlichen Bericht mit eigenen Eindrücken. Vorallem mal mit ein paar Fotos und dem Video. Unfassbar, wie viele Videos es gibt, im dem Leute ÜBER Objektive reden und dann kein einziges Foto oder Aufnahme drin vorkommt. Voll sinnlos irgendwie.
in prima Bericht und auch prima Arbeiten die Sie da machen! Endlich mal ein Bericht der Orientierung bringt!
Da wünsche ich mir mehr davon!
Danke und Gruß
Jürgen Dackweiler